Ich begrüsse alle alten, besonders aber alle neu hinzugekommenen Leser*innen zum ersten Newsletters im neuen Jahr.
Und schon geht’s im Eiltempo weiter
«Nur wenn du weisst, was du zeichnen willst, kannst du schnell sein»
Damit haben wir schon einmal das Startmotto.
In diesem Jahr werden wir das Gewicht vor allem aufs Schauen legen. Ihr werdet beim ’schönen‘ Skizzieren auch Fortschritte machen, aber es wird nicht im Vordergrund stehen. Denn, was nützt dir eine gute Technik, wenn du dich in den Details verlierst?
Für neu Dazugekommene: „Schnelles Skizzieren unterwegs“ hat zum Ziel, einer Reisegruppe mit dem Zeichenstift anstatt mit dem Fotoapparat folgen zu können. Erfahrungsgemäss bleibt dir nicht viel Zeit, ein Motiv zu finden, zu studieren und festzuhalten, bevor die Gruppe weiterzieht. Das heisst nicht, dass schön, präzis und realistisch gezeichnet falsch wären, aber es ist nicht das was wir hier üben wollen.
Wir können in der zur Verfügung stehendenZeit nur mit wenigen Strichen eine Situation grob andeuten und müssen uns später, beim Ausarbeiten, auf unser Bildgedächtnis verlassen.
Wenn nun kein Beobachten, Schauen und Erkennen stattfindet, kann das Gedächtnis keine Bilder speichern.
Der Grund, warum es dir schwer fällt schnell zu skizzieren ist oft der, dass du zwar ein schönes Motiv vor dir hast, aber noch nicht weisst, was dieses ’schön‘ ausmacht. Du beginnst sofort mit dem Skizzieren weil du ja nicht zum Schauen gekommen bist …und schon ist die Reisegruppe weitergezogen. Stress pur.
Lass dich nicht vom Motiv überraschen!
Stell dir vor, du wanderst mit der Gruppe in den Bergen. Alle plaudern und schwatzen und rufen, wie schön es ist. Dann steht die Gruppe vor einem imposanten Blick auf die Berggipfel, machen Fotos hoch und quer, meistens aus viel zu grosser Entfernung und sind zu Hause enttäuscht, dass man die Gipfel kaum erkennen kann.
Es gibt eine einfache Möglichkeit, diesem Stress auszuweichen, indem du voraus schaust und voraus denkst. Du hast die Gipfel von weitem bereits seit einiger Zeit im Visier. Du hast darüber nachgedacht, ob das ein ‚lohnendes‘ Motiv sein könnte. Du hast dir beim Wandern erste Gedanken gemacht, wie du das Motiv ins Bild bringen könntest und weisst, welchen Ausschnitt du nehmen willst. Wenn nun die Gruppe plötzlich stehen bleibt um zu fotografieren, kannst du dich auf die Form der Gipfel konzentrieren. Kannst sie auf dem Papier heranzoomen und mit ein paar wenigen Strichen festhalten. Die Umgebung, das Schneefeld und die schrägen Felsbänder andeuten. Fertig.
Mit deinem Vorausdenken hast du dir einen zeitlichen Vorsprung verschafft, den du nun zum Skizzieren nützen kannst. Zu Hause kannst du aus dem Bildgedächtnis immer noch eine Umsetzung in Farbe machen, welche das eigentliche Motiv (die speziellen Felsformen) noch deutlicher zeigt.
Dieses vorausschauende Denken üben wir diese Woche – und behalten es, wenn möglich, auch später bei, denn es ist in jeder Situation sehr hilfreich.
Wer dazu mehr erfahren möchte, kann sich das Merkblatt CH-K 01_21 herunterladen und sich mit den Übungsvorschlägen auseinandersetzen.
Einsendungen zu diesem Thema nehme ich gern bis Freitagabend, 15.1.21 entgegen. Sie erscheinen in der Übersicht des kommenden Newsletters.
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