Schlagwort-Archive: Wandern

Corona Workshop 13_21


Rückmeldung zum Workshop mit dem Thema «Bildaussage finden»

Die Aufgabenstellung war: Finden einer Bildidee und sich angewöhnen, vor dem ersten Strich erst einmal die Situation zu beobachten, zu überlegen, zu spüren was die Aussage sein soll.
Das Umsetzen, die Technik (Farbe oder Bleistift, Aquarell und Feder etc.) kommt an zweiter Stelle.
Suche und finde eine Bildidee, resp. eine Aussage, die du mit deiner Skizze vermitteln willst.

Hier der Link zur Galerie. Schaut selber, ob und wie weit das Thema erfüllt wurde…

Das aktuelle Merkblatt MB 13_21 mit dem neuen Wochenthema.
Es geht um Glas.
Hier nun die Aufgabe: Es sind fünf verschiedene Gläser mit Bleistift (B2-B9) zu skizzieren, mit fünf verschiedenen Inhalten. Jedes Glas hat seine typische Form und auch sein Inhalt hat typische Merkmale. Schreibe dir auf, was diese sein könnten (z.B. der Unterschied zwischen einem Wasserglas und einer Stange Bier zeigt sich in der Form und im Aufsteigen der Bläschen oder in der Farbe, Schaum – kein Schaum etc.)

Einsendungen zum neuen Thema nehme ich gern bis Freitagabend, 16.4.21 entgegen.
Sie erscheinen in der Übersicht des kommenden Newsletters.

Corona Heim-Kurs 11_21

Hier also die Rückläufe zum Thema“Frühling
Besten Dank und dazu mein Versuch eines ’schlauen‘ Kommentars…
Was mir gut gefällt, sind
a) die angeschnittenen Bilder und das Hinführen des betrachtenden Auges zum Bildzentrum (Was nicht unbedingt in der Mitte sein muss).
b) der lockere Strich wird durch das Ineinanderfliessen der Farben noch betont. Sehr schön, wenn das früh genug erkannt und stehen gelassen wurde.
c) es wurde nicht ausgemalt, die Farbspritzer und Akzentuierungen beleben das Bild.
Wo noch Verbesserungsmöglichkeiten sind
d) kleine, feine Blumen verlieren sich gern auf dem Blatt, wenn die Distanz für das Auge zu gross wird –> näher ‚heranzoomen‘, Ausschnitte und Perspektive ändern bringt Spannung ins Bild.
e) aufpassen beim Malen wie der Pinsel geführt wird –> Tulpenblätter quer gemalt wirken sonst eher wie Pfingstrosen. Besser in der Richtung wie die Blätter stehen (senkrecht) malen.
f) Das Akzentuieren bei Skizzen. Im aktuellen Merkblatt MB 11_21 versuche ich, euch anhand der neuen Aufgabe dazu auf ein paar Schritte aufmerksam zu machen. Wer sich also interessiert, oder selber mit experimentieren möchte, lädt das aktuelle Merkblatt herunter.

Einsendungen zum neuen Thema nehme ich gern bis Freitagabend, 26.3.21 entgegen. Sie erscheinen in der Übersicht des kommenden Newsletters.

Fragen?
pek@pekkele.ch oder
079 712 51 94

Corona Heim-Kurs 10_21

Herzlichen Dank an Alle für ihre Beteiligung am Themenblock ‘’etwas ‘lebendigere’ Flächen’’ . Hier die Rückläufe zu den Übungen aus dem CH-K 09_21. Es hat wieder sehr schöne ‘klassische’ aber auch technisch ‘einfachere’ und gerade darum nicht weniger interessante Lösungen dabei, weil auch hier z.B. das Licht im Bild sehr schön hervortritt. So weit meine Rückmeldung hierzu.Aber, wir müssen reden!

Ich merke, dass mein zeitlicher Aufwand inzwischen zu viel Raum einnimmt. Weil wir ja nicht gemeinsam draussen arbeiten können und ich nicht spontan meine Gedanken äussern kann, habe ich mich vom ursprünglichen Inhalt des Kurses «Schnelles Skizzieren unterwegs» zum ‘zeichenlehrerischen’ Fachkritiker hin bewegt.

Das entspricht nicht meinem ursprünglichen Ziel dieses Kurses, weil ich eben nicht Zeichenlehrer bin, weder fachlich noch didaktisch, und pädagogisch schon gar nicht ausgebildet bin.
Daher: Ich muss einen neuen Ansatz finden, bei dem ich mich wohl fühle, wo ich mir nicht stundenlang etwas «Gescheites» ausdenken muss, das ich innert nützlicher Zeit zu euch hinüber bringen kann und das euch weiterhin die Freude am Skizzieren erhalten soll. Ich hatte ja bisher bewusst keinen Urbansketcher- und keinen Aquarellkurs angeboten. Mein Ziel ist immer noch, das Schauen, Beobachten und Umsetzen zu fördern. Wie das in Zukunft geschehen kann weiss ich im Moment noch nicht. Ich werde mich damit auseinandersetzen.

Bis es so weit ist, gebe ich nur Themen vor, welche von euch selbstständig bearbeitet werden sollen. Ihr könnt dabei weiterhin eure Lösungen per WhatsApp einsenden und ich werde sie in der Galerie zusammenfassen. Ich mache mir dann Gedanken, was ich euch zu euren Einsendungen mitgeben könnte (Bildausschnitte, Format, Details hervorheben, Spannung erzeugen und so Sachen) oder kann auch spezifische Fragen euerseits beantworten. Aber sicher werde ich keine Tipps zum Aquarellieren geben und werde keine ausgearbeiteten Aquarellbilder kommentieren.

Es wird so sein, dass ich am Wochenende die Galerie zusammenstelle (möglicherweise mit meinen Anmerkungen dazu) und das neue Thema per Newsletter versende.

So kann ich meinen Aufwand in Grenzen halten. Wenn wir wieder draussen arbeiten können, werden wir das so weiterführen, und ich kann mich euch direkt und spontan widmen.

Ich hoffe auf euer Verständnis und eure weitere Beteiligung an unserer Fernbeziehung und freue mich darauf, euch bald einmal wieder persönlich bei einer (Vollmond-)Wanderung begrüssen zu dürfen.

Nun zum neuen Corona Heimkurs-Thema: Nr. 10_21 «Frühling»

Es dürfen ruhig auch einfach ein paar Tulpen sein

(5’ Skizze, 3 Farbstifte wasserlöslich, hell/dunkel) …aber so  (s. oben)
…nicht so (s. unten)
Es kommt auf die spannende Umsetzung an, nicht auf die
Der Kurstitel heisst «Schnelles Skizzieren unterwegs» nicht «Webinar in Aquarellieren». Solche Kurse sind im Moment zwar in Mode, aber im Internet zu finden.

Herzlich bis nächsten Freitag Ich freue mich Pek

P.S. wer einen Mac besitzt oder ein i-Book hat, kann auf meiner website über den Link das Flipbook zu Schwarznäsli und Weissnäsli herunterladen. Es zeigt, dass ich in letzter Zeit nicht untätig war und noch mit der Produktion des neuen Buchs beschäftigt bin ☺ (Mehr dazu im aktuellen Merkblatt MB 10_21.

Einsendungen zu diesem Thema nehme ich gern bis Freitagabend, 19.3.21 entgegen. Sie erscheinen in der Übersicht des kommenden Newsletters.

Fragen?
pek@pekkele.ch oder
079 712 51 94

Corona Home-Kurs 02_21

  1. Rücksendungen zum CH-K 01_21 „Wissen was du zeichnen willst“
    Wenn ich diese Bilder sehe, frage ich mich ernsthaft, was ich euch noch bieten kann?
    Ehrlich, ihr habt die Vorschläge sehr, sehr schön umgesetzt. Überflüssiges weggelassen, auf eine Aussage fokussiert, farblich spannend und mit atmosphärischen Abstufungen (Tiefenwirkung) gearbeitet. BRAVI!
    Das heisst auch, dass hingeschaut wurde! Es geht im nächsten Schritt darum, die hier gemachten Erfahrungen in der Praxis vor Ort umzusetzen.
    Test für aufmerksame Betrachter: Welche Bilder stammen von Paul Cézanne? (Reihe 1-7 von oben nach unten, Bild Nr. in der Spalte 1-4 von links nach rechts).

Soviel zu letzter Woche nun zur aktuellen Woche mit dem neuen Thema
Corona Home-Kurs 02_21

Ich gehe einmal – den Motiven und dem herrschenden Wetter entsprechend – davon aus, dass die meisten Bilder nach einer zweidimensionalen Vorlage entstanden sind. Das ist nichts negatives, sondern hilft, einen Überblick zu gewinnen.
‚Leider‘ ist die Aufgabe beim Skizzieren in der Natur verbunden mit dem Umwandeln eines Bildes von drei in zwei Dimensionen. Geübte Maler*innen schliessen ein Auge und zeichnen einfach dieses Bild ab, was nicht bedeutet, dass damit die überflüssigen Details auch verschwinden.
Deshalb werden wir diese Woche das Thema von letzter Woche (CH-K 01_21) noch vertiefen: «Jetzt, wo du weisst, was du zeichnen willst, kannst du schnell sein!»

Übungsvorschlag:
Und wenn wir schon Paul Cézanne gestreift haben, nähern wir uns weiter seiner Malerei und suchen ein spannendes Motiv im Haus drin oder ausserhalb. Diesmal werden wir aber das Tempo verschärfen und uns aufs Skizzieren konzentrieren.


Die Annäherung läuft wieder identisch mit letzter Woche bis auf einen Unterschied: Diesmal liegt der Filter von drei auf zwei Dimensionen bei euch.
Wie ihr das machen könnt findet ihr im aktuellen Merkblatt MB-C 02_21.

Corona Home-Kurs 01_21

Ich begrüsse alle alten,  besonders aber alle neu hinzugekommenen Leser*innen zum ersten Newsletters im neuen Jahr.
Und schon geht’s im Eiltempo weiter

«Nur wenn du weisst, was du zeichnen willst, kannst du schnell sein»

Damit haben wir schon einmal das Startmotto.
In diesem Jahr werden wir das Gewicht vor allem aufs Schauen legen. Ihr werdet beim ’schönen‘ Skizzieren auch Fortschritte machen, aber es wird nicht im Vordergrund stehen. Denn, was nützt dir eine gute Technik, wenn du dich in den Details verlierst?
Für neu Dazugekommene: „Schnelles Skizzieren unterwegs“ hat zum Ziel, einer Reisegruppe mit dem Zeichenstift anstatt mit dem Fotoapparat folgen zu können. Erfahrungsgemäss bleibt dir nicht viel Zeit, ein Motiv zu finden, zu studieren und festzuhalten, bevor die Gruppe weiterzieht.  Das heisst nicht, dass schön, präzis und realistisch gezeichnet falsch wären, aber es ist nicht das was wir hier üben wollen.
Wir können in der zur Verfügung stehendenZeit nur mit wenigen Strichen eine Situation grob andeuten und müssen uns später, beim Ausarbeiten, auf unser Bildgedächtnis verlassen.
Wenn nun kein Beobachten, Schauen und Erkennen stattfindet, kann das Gedächtnis keine Bilder speichern.
Der Grund, warum es dir schwer fällt schnell zu skizzieren ist oft der, dass du zwar ein schönes Motiv vor dir hast, aber noch nicht weisst, was dieses ’schön‘ ausmacht. Du beginnst sofort mit dem Skizzieren weil du ja nicht zum Schauen gekommen bist …und schon ist die Reisegruppe weitergezogen. Stress pur.
Lass dich nicht vom Motiv überraschen!
Stell dir vor, du wanderst mit der Gruppe in den Bergen. Alle plaudern und schwatzen und rufen, wie schön es ist. Dann steht die Gruppe vor einem imposanten Blick auf die Berggipfel, machen Fotos hoch und quer, meistens aus viel zu grosser Entfernung und sind zu Hause enttäuscht, dass man die Gipfel kaum erkennen kann.
Es gibt eine einfache Möglichkeit, diesem Stress auszuweichen, indem du voraus schaust und voraus denkst. Du hast die Gipfel von weitem bereits seit einiger Zeit im Visier. Du hast darüber nachgedacht, ob das ein ‚lohnendes‘ Motiv sein könnte. Du hast dir beim Wandern erste Gedanken gemacht, wie du das Motiv ins Bild bringen könntest und weisst, welchen Ausschnitt du nehmen willst.
Wenn nun die Gruppe plötzlich stehen bleibt um zu fotografieren, kannst du dich auf die Form der Gipfel konzentrieren. Kannst sie auf dem Papier heranzoomen und mit ein paar wenigen Strichen festhalten. Die Umgebung, das Schneefeld und die schrägen Felsbänder andeuten. Fertig.

Mit deinem Vorausdenken hast du dir einen zeitlichen Vorsprung verschafft, den du nun zum Skizzieren nützen kannst. Zu Hause kannst du aus dem Bildgedächtnis immer noch eine Umsetzung in Farbe machen, welche das eigentliche Motiv (die speziellen Felsformen) noch deutlicher zeigt.
Dieses vorausschauende Denken üben wir diese Woche – und behalten es, wenn möglich, auch später bei, denn es ist in jeder Situation sehr hilfreich.
Wer dazu mehr erfahren möchte, kann sich das Merkblatt CH-K 01_21 herunterladen und sich mit den Übungsvorschlägen auseinandersetzen.
Einsendungen zu diesem Thema nehme ich gern bis Freitagabend, 15.1.21 entgegen. Sie erscheinen in der Übersicht des kommenden Newsletters.

.

Schnelles Skizzieren unterwegs geht auch auf Schneeschuhen

Die traditionelle Winterbegrüssung am Stockhorn fiel dieses Jahr ins Nebelmeer. Unten grau und oben strahlende Sonne, ein Hauch von Schnee bis auf 2000 m ü M und das anfangs Dezember.
Nun aber konnte ich diese Woche nach den ersten ‚wirklichen‘ Schneefällen die Schneeschuhsaison 20/21 starten.

Für die Lobhornhütte hat’s noch grad nicht gereicht – sie ist zurzeit erst am WE bewartet – dafür stieg zur Feier der Eröffnung die Qualität des Abschluss(Nuss)gipfels…

„Schnelles Skizzieren unterwegs“ hat aus den Sommerwanderungen zur Lobhornhütte ein paar Skizzen ergeben, welche ich nun in einen Postkartensatz umgewandelt habe.
Inzwischen stimmt auch die Qualität der Karten (Karton 260g/m2, 148×105 mm), so dass ich sie interessierten Lobhornhüttenbesucher*innen anbieten kann.
Hier eine Übersicht der Motive und Details.
Bestellungen nehme ich gern über pek@pekkele.ch entgegen.

Corona Homekurs 14_20

Galerie der Einsendungen zum Thema Stillleben
Vom Schatten ins Licht
Herzlichen Dank für die zahlreichen Einsendungen. Ich hoffe, dass ich dieses Mal alle Arbeiten erfasst habe. Gleichzeitig entschuldige ich mich bei den Einsenderinnen, deren Bilder ich letzte Woche übersehen hatte.

Ich mache jeweils bewusst keine Beurteilung in dieser Galerie, sondern stelle einfach die eingegangen Arbeiten neben- und durcheinander vor. Ihr könnt die Resultate studieren und Ideen für euch herauspicken, die ihr ev. auch einmal versuchen möchtet.

Hier geht’s zur neuen Aufgabe:
Corona Homekurs 14_20

Thema: Nebelmeer
Inhalt: Zur aktuellen Wettersituation
Aufgabe: Ohne bestimmte Vorgaben ein Nebelmeer skizzieren, malen oder zeichnen.
Der Wetterumschwung steht bevor. Darum ist es höchste Zeit noch ein Bild mit Nebelmeer anzufertigen. Es war ja nun wirklich lange genug oben blau und unten grau. Daher vermute ich, dass auf jedem Handy ein Foto mit diesem Motiv gespeichert ist.

Wer noch keines hat, kann es machen wie ich, in der Not noch schnell über die Nebelgrenze hinauf eilen. Allerdings bietet sich fast nur noch der Niesen oder das Stockhorn an. Alle anderen kurzfristig befahrbaren Berge  müssen mühsam erwandert werden bis auf ca. 1500 m. Ü. M. (S. Beitragsbild).
Mit aufsteigendem Nebel entstehen auch schnelle Skizzen. Wer also nicht im Nebel zeichnen will, sollte frühzeitig losmarschieren…

Mehr zum Thema findest du auf dem aktuellen Arbeitsblatt hier

Ich wünsche dir viel Spass beim Bad im Nebelmeer.

Herzlich

pek

Postkartenserie „Unterwegs zur Lobhornhütte“

Lobhornpostkarten

„Auf dem Weg zur Lobhornhütte“
Aquarellskizzen, schnelles Skizzieren unterwegs
Peter Kummer
Einzelmotiv CHF 1.10
Kartensatz mit 14 unterschiedlichen Motiven CHF 12.-

Bitte Bestellungen über pek@pekkele.ch

Nr. 12 Am Sulsseeli

Vollmondskizzieren vom 3.August 2020 und Wiederbeginn der Donnerstag Abendkurse am 13.8. 2020

Lieb Vollmond-Skizzen-süchtige.

Geplant hatte ich für diesen Vollmond eine kurze Wanderung auf den Bantiger . Nun wechselt aber das Wetter und gegen Abend setzt (wieder einmal) Regen ein.

Darum lassen wir dieses Unternehmen aus und freuen uns auf den September Vollmond –  vielleicht schon im Schnee, wer weiss das heute schon 🙁

Damit ihr aber nicht zu leicht davon kommt, möchte ich euch eine Idee von Brigitte Hunziker auf den Weg mitgeben: Wasser! Wer weiss, wie man Wasserfälle erfasst, beim schnellen Skizzieren oder beim Aquarellieren?

Die Idee ist, eine Art Projekt für sich zu beginnen mit diesem Thema. Man muss nicht dauernd daran arbeiten, aber es gibt Momente, wo man nicht so recht weiss, was malen, aber Lust hätte trotzdem etwas zu machen. Genau dann nehmt ihr das Projekt hervor und macht eine oder zwei Studien, resp. Versuche. Das können Fotos von vergangenen Wanderungen sein oder Fotos aus einer Zeitschrift oder dem Internet oder nach der Natur.

Bitte sendet davon keine Bilder ein, sondern behaltet sie für euch. Irgendeinmal werden wir das Thema an einem Kursabend (ev. auch Indoorkurs im Winter) behandeln.

Ich wünsche euch einen gesunden Restsommer und freue mich auf den Wiederbeginn der Outdoorkurse am 13. August
herzlich
pek

Trailrunning Ü70

…oder wie ein Wanderprojekt Ü 70 aus dem Ruder laufen kann.

Nach dem 10. Jungfraumarathon wurde es langsam Zeit*, sich neue Ziele zu stecken.

(*Altershalber, wegen abnehmender Kondition, weil es ja noch viele andere schöne Ecken und Grate im Berner Oberland hat und weil sich mittlerweile viele Finishershirts im Schrank angesammelt haben, die auf ’neutralem‘ Boden getragen werden wollen).

Seit ich zum ersten Mal die Lobhornhütte besuchte, etwa 2006? interessierte mich zunehmend, woher der Weg kommt, der vom Schärihubel herab zur Lobhornhütte führt. Erste Studien auf der Karte zeigten einen Weg, der von Bällenhöchst her irgendwie durch Felsen, Geröll und Abhänge führt.
Es blieb nichts anderes, als eine Besichtigungstour übrig. Die Traverse Richtung Bällenhöchst entpuppte sich als gut begehbarer Wanderweg – zwar in leicht abschüssigem Gelände – aber nicht als schwierige Passage. Gleichzeitig tauchte bereits die Frage auf, wohin der Weg, nach der Alp Ausserbällen, weiter führt? Saxeten war mir bekannt. Die Fahrt von Bern über Wilderswil nach Saxeten schien mir jedoch etwas aufwändig als Zugang zur Lobhornhütte.

Die Entdeckung des Rengglipasses, als Nebenprodukt einer Biketour über das Latrejefeld ins Kiental, brachte die Antwort: Die Strecke vom Suldgraben über den Rengglipass nach Saxeten und von da über Bällenhöchst in die Lobhornhütte müsste eigentlich eine abwechslungsreiche Wanderung ergeben.

So weit die Idee im Hinterkopf.
Irgendeinmal mutierte die Idee im Hinterkopf zu einer fixen Idee auf der ‚to do Liste‚ des pensionierten, ehemaligen Bergläufers.  Jungfraumarathon, Schilthornhalbmarathon und Blüemlisalplauf waren definitiv keine Ziele mehr. Aber eine längere Strecke joggend  – soweit möglich – zurückzulegen, könnte immerhin ein Trainingsziel sein?
Eine neue, altersgerechte Herausforderung war geboren.
Die Idee wurde zum Ziel, der warme, ausdauernd schöne Sommer 2018 half mit, das Training durchzuziehen.
Vermutlich wäre ich heute noch am Trainieren, hätte nicht ein plötzliches Zwischentief Schnee bis 1800 m gebracht. Der Anblick der frisch eingeschneiten Bergspitzen holte die Realität ins Training zurück… Es galt, plötzlich dringend, die Planung des Unternehmens Trailrunning Ü70 in die Tat zu überführen.

  1. Variante
    Zweitagestour von Mülenen nach Mürren, mit Übernachtung in der Lobhornhütte. Am zweiten Tag käme ev. eine Begleitung ab der Lobhornhütte in Frage. Durch deren Anfahrt nach Lauterbrunnen wäre auch gleich eine Rückfahrmöglichkeit gegeben.
    Leider hatte niemand meiner (noch nicht pensionierten) Joggingfreunde Zeit oder Lust oder Ausdauer, mitzumachen.
  2. Variante
    Zweitagestour wie in Variante 1, aber der zweite Tag verbunden mit einer Wanderung, statt einer Joggingtour. Die Auswahl an Begleiter*innen würde so um etliches grösser, war der Gedanke.
    Leider… unter der Woche nicht realistisch. Vielleicht am Wochenende etc.
    Das Wetter wurde zusehend unstabil, die Temperaturen gingen zurück, die Zeit drängte langsam, wenn das Unternehmen Trailrunning Ü70 noch in diesem Jahr gestartet werden sollte.
    Ich entschied mich, beim nächst möglichen Wetterfenster alleine zu starten. Zeit- und Fahrplan waren rasch erstellt. Nun noch die Buchung in der Lobhornhütte und das Abenteuer konnte beginnen.
    Leider war genau an diesem Montag 615-544-0039 , die Lobhornhütte ausgebucht. Ab Dienstag wäre eine Übernachtung wieder möglich…
    Leider waren für Mittwoch (zweiter Tag) bereits wieder Gewitter angekündigt.
  3. Variante
    Warum nicht die Strecke in einem Tag laufen? Früher lagen 20 bis 30 Kilometer auch drin? Dem Skeptiker auf der rechten Schulter hielt ich entgegen, dass ich mit dem Postauto bis Pochtenfall im Suldtal fahren könne, statt bereits ab Mülenen zu laufen. Und anstatt bis Mürren, wäre ja auch nur bis Grütschalp eine Variante. So könnte ich mir den Weg von Mürren mit Bahn und Postauto einsparen, was auch zeitlich eine Abkürzung wäre.
    Die Detailplanung der dritten Variante zeigte, dass die Tour mit folgender Strecke in einem Tag möglich sein sollte:
    Zug und Postauto bis Hotel Suld
    Laufstrecke von Suld über Pochtenfall, Mittelberg, Rengglipass, Saxeten, Ausserbällen, Bällenfurgge, Lobhornhütte nach Grütschalp
    Gondelbahn nach Lauterbrunnen
    Familientaxi zurück nach Bern
    Total 25 Km
    Leider fährt unter der Woche das Postauto nur bis Aeschiried… = zusätzlich 4 Km
    Leider konnte ein Familientaxi entweder nur bis 17:00 Uhr oder das andere, gebuchte, erst ab 19:00 Uhr den Transport durchführen. Darum konnte ich – zeitlich gesehen – problemlos den restlichen Weg von der Grütschalp nach Lauterbrunnen auch noch zu Fuss machen. Ich kannte ihn bereits gut in der anderen Richtung. Und bergab geht ja alles wesentlich einfacher… Das zur Beruhigung des Skeptikers auf der rechten Schulter. Die zusätzlichen 2.5 Km verschwieg ich ihm.

Am Ende war es eine wunderschöne Tagestour, mit vielen Selbsterfahrungen und neuen Erkenntnissen. Zum Beispiel eine Erkenntnis zur Milchpreisentwicklung.
Ein Liter Milch kann auf dem Weg zum Konsumenten in viele Unterprodukte aufgeteilt werden. Er wird zu Pastmilch, Magermilch, Yoghurt, Rahm, Butter oder Käse verarbeitet. Anteilsmässig zusammengerechnet kommt so ein Liter Alpmilch, am Ende der Produktionskette, problemlos auf einen Preis von zwölf Franken.

„Warum also soll ein halber Liter Milch, frisch gemolken, fünfzig Zentimeter neben der Kuh, auf einer Alp nicht 6 Franken kosten?“ wird sich die Zusennin gefragt haben, als ich meine eben genussvoll getrunkene kuhfrische Bergmilch bezahlen wollte.

Ich habe den Preis gern bezahlt, weil ich schon sehr lange keine so gute Milch mehr getrunken habe, als Unterstützung der Alpwirtschaft und weil mir im Tal unten für 1.5 lt Mineralwasser regelmässig Fr.10.50  oder für einen Kaffe Fr. 5.- abgeknöpft werden.

Die Frage nach meinem nächsten Projekt kann ich leider noch nicht beantworten. Ich bin aber sicher, dass sich mein Optimist auf der linken Schulter bald wieder melden wird.

 

Eckdaten:
Datum: 27.8.2018
Start: 09:00 Uhr Aeschiried Postautoendstation
Ankunft 18:41 Uhr Lauterbrunnen Dorfstrasse
Distanz: 31.44 Km
Laufzeit in Bewegung: 7:05.21
Gesamtzeit: 9:41.31
Positiver Höhenunterschied: 2’577 m
Negativer Höhenunterschied: 2’783 m
Durchschnittliche HF: 127
Max. HF 153
Kalorienverbrauch gesamt: 2’940
Durchschnittliches Tempo in Bewegung: 13:45 min/km
Kosten: Billett bis Aeschiried 1/2 Tax Fr. 11.20; 1/2 lt Alpmilch Fr. 6; 1/2 lt OVO + Früchtekuchen mit Rahm Fr. 17.-; Taxi von Lauterbrunnen nach Bern ‚tangge afig‘.

Link zur Karte mit der Tour